Dienstag, 14. Januar 2014

Tag 13 - 14: Nileshwar - Guruvayoor - Kochi

Endlich am Ziel! Nach 14 Tagen, ca. 3.000 Kilometern, mehreren Hektolitern inhalierter Abgasdämpfe, ungefähr 250 Chicken Tikka Masalas mit Naanbrot, gefühlten 500 Millionen Inder am Wegesrand, unzähligen Überholmanövern, einem halben Tinitus ob des permanenten Hupens und Temperaturschwankungen von 5ºC nachts in der Wüste bis 33ºC jetzt gerade, haben wir heute um 14 Uhr Ortszeit unter großem Hallo der anderen die Ziellinie als 56tes von 78 Teams überquert. Hätte Mirko morgens für seine erste Rasur seit 2 Wochen nicht so ewig gebraucht wäre durchaus ein Platz unter den ersten 50 möglich gewesen. Nach der Ankunft wurden eifrig Erfahrungen und Erlebnisse mit den anderen Anwesenden ausgetauscht. Dies wird hoffentlich auf der abendlichen Abschlussparty fortgesetzt. Nach dem was man hört führen ein Überschlag und der Zusammenstoß mit einer Kuh die Liste der schlimmsten Unfälle an. Ein Team hat unterwegs aufgegeben.
Das es bei uns letztlich 500km weniger waren als geplant lag daran, dass wir auf den Umweg über Jaipur zugunsten der zweitägigen Pause in Goa verzichteten.

Was bleibt nach dem Rickscha Run? Viele Erinnerungen und Eindrücke an einen total verrückten Roadtrip, der sich nur schwer toppen lässt. Die Erkenntnis, dass Indien ein vielfältiges Land mit netten und hilfsbereiten Menschen ist, die in Deutschland wohl alle am ersten Tag ihren Führerschein abgeben müssten. Die Enttäuschung, dass es mit Smartphone und Internet nicht so abenteuerlich ist wie anfangs gedacht, vom Verkehr mal abgesehen. Und die Vorfreude auf 2 Tage relaxen in Kochi bevor es weiter nach Nepal geht ;-)

Sonntag, 12. Januar 2014

Tag 11 - 12: Goa - Kundapura - Nileshwar

Schweren Herzens mussten wir Samstag morgen dem verträumten Goa Lebewohl sagen und uns weiter in Richtung Süden bewegen. Mit jedem Kilometer stiegen die Temperaturen während das Fahrniveau auf den teilweise sehr schlechten Straßen abnahm. Abends erreichten wir das Turtle Bay Resort bei Kundapura. Allerdings gab es keine Riesenschildkröten zu sehen...vielleicht auch besser so, sonst wären wir womöglich noch auf die Idee gekommen, diese vor das Tuktuk zu spannen ;-)
Überhaupt das Tuktuk, es schlägt sich trotz sportlicher Fahrweise sehr gut und verzeiht uns auch die meisten Schlaglöcher. Nennenswerte Reparaturen gab es nicht, abgesehen von zwei Reifenpannen, durchgebrochenen Metallstreben vom Dachgepäckträger und der plötzlichen Selbstentzündung unsere Zusatzbatterie. Aber wir warten es auch ständig. Gestern haben wir es sogar gewaschen, war ja schließlich Samstag nachmittag!
Mittlerweile sind wir in Kerala angekommen und haben noch 350km bis Dienstag vor uns. Das sollte zu schaffen sein.

Freitag, 10. Januar 2014

Tag 9 - 10: Palolem (Goa)

Wenig gibt's von hier zu berichten. Das Tuktuk gönnt sich eine Pause in der hiesigen Werkstatt und wir am Sandstrand. Die Temperaturen sind sehr angenehm. 29ºC in der Luft, 24ºC sinds im Wasser und 5ºC im Bierglas.

Morgen geht's dann weiter...

Mittwoch, 8. Januar 2014

Tag 6 - 8: Dhule - Pune - Kolhapur - Palolem (Goa)

In den letzten drei Tagen haben wir einiges an Kilometern runter gerissen, so dass wir nun nur noch knapp 750km bis zum Ziel haben. Zur Belohnung werden wir die nächsten Tage eine Pause einlegen und zwar da wo es schön ist...am Strand in Goa :-) Hier werden sowohl wir als auch das Tuktuk regenerieren und Kraft für den Schlussspurt sammeln. Die letzten Tage waren doch sehr anstrengend, aber insbesondere bei den Bergetappen hat das Tuktuk gut durchgehalten. Von der eher ländlichen Gegend ging es langsam aber stetig in Richtung Moderne, so konnten wir bereits in der 3-Millionen-Stadt Pune bei Subway essen und bei Shell tanken. Blöd nur, dass die Subcard und die Clubsmart-Karte zuhause liegen.
Mittlerweile haben wir uns verkehrstechnisch voll akklimatisiert. Paradedisziplinen sind Lkw am Berg überholen, Schlaglochslalom und durch den städtischen Feierabendverkehr in Pune schlängeln. Hier führte die Abkürzung über den Gehweg durch das Straßencafe hindurch selbst bei den einheimischen Tuktukfahrer zu anerkennedem Kopfnicken. Nur in puncto Verkehrskontrollen besteht innerhalb des Racingteams noch Uneinigkeit...während Björn den wild winkenden Polizisten freundlich zurückwinkt und weiter fährt, hält Mirko lieber an ;-)

Dienstag, 7. Januar 2014

Tag 4 - 5: Uidapur - Ratlam - Dhule

Ja das sind Ortsnamen, bei denen selbst Mahatma Ghandi nochmal in die Karte gucken musste. Nach dem sehr beeindruckenden Uidapur haben wir später auch das sehenswerte Rajasthan verlassen. Der nächste Bundesstaat hieß Madhya Pradesh. Die Straßen wurden nicht besser, so dass wir bei 10kmh die Freundlichkeit und Begeisterung der Leute hier auch gleich viel intensiver genießen konnten. Wo sonst freuen sich Erwachsene über ein 7PS-Gefährt und Kinder über ein paar Bonbons...Zwischenstopp im sehr einfach gehaltenem Ratlam. Das einzige Restaurant im Ort kredenzte ausschließlich vegetarische Gerichte und alkoholfreie Getränke, was insbesondere beim Weißbier- und wurschtfanatischem Teil des Racingteams zu langen Gesichtern führte. Tags drauf galt es Kilometer gut zu machen, 320km auf dem Highway Nr 3 gen Süden...der Sonne hinterher, ey yo was geht!? Das einzig erwähnenswerte sind die riesigen Lkw, in die unser Tuktuk bestimmt hundertmal passen würde.  Überhaupt der Verkehr, er ist wirklich der einzige Faktor, den man auch mit modernster Smartphonetechnik nicht beeinflussen kann. Für den Überblick und die Route haben wir Apps, die dank indischer Sim-Karten überall funktionieren, Unterkünfte suchen und buchen wir ebenso einfach, mit Übersetzungsprogrammen können wir zwar keine tiefgründigen Diskussionen auf hindi führen, aber man kann sich verständigen. Reisen hier ist somit sehr einfach geworden. Lediglich der Verkehr in Indien, die Tiere und Menschen auf den Straßen, das Kreuz und Quer und hin und her, die Dominanz der Hupe, das ist letztlich das Salz in der Suppe und somit das, was dem Rickscha-Run einen Hauch von Abenteurer verleiht.

Freitag, 3. Januar 2014

Tag 2 - 3: Jodhpur - Ranakpur - Uidapur

Nach der anstrengenden ersten Etappe war in Jodhpur erstmal ausschlafen und Sightseeing angesagt, schließlich muss das ja auch einer machen. So haben wir nach delikatem Frühstück mit Blick auf das Fort in Jodhpur selbiges auch besichtigt. Vorher mussten wir allerdings den Weg dorthin durch den morgendlichen Berufsverkehr meistern und haben dabei vermutlich den einen oder anderen Verkehrsteilnehmer touchiert. Sorry :-) Anschließend ging es weiter bis zum Nationalpark bei Ranakpur. Das dortige Gasthaus konnten wir erst nach Stunden unter Zuhilfenahme etlicher Einheimischer finden. Die erste heiße Dusche seit einer Woche, gutes Essen und kaltes Bier haben dann für all die Strapazen entschädigt. Schnell stellte sich heraus, dass der hotelmanager ein glühender Anhänger des Rickscha-Runs ist. Überhaupt stoßen wir bei unsere Fahrt immer wieder auf viele nette und begeisterte Inder, die uns freundlich unterstützen und von dem event schon gehört haben. Wer hätte das gedacht!  Gut erholt ging es Tags drauf weiter nach Udaipur, wo wir im sensationellen Dream Heaven Guesthouse mit Blick auf den See untergekommen sind. Danke für den Tipp Manuela :-)
Nach einer Touristen bootstour um das aus James bonds octopussy bekannte lake palace hotel herum, bei der sich die anderen touris mehr für das Rickscha run interessierten und der teilweisen Instandsetzung unserer rennschüssel machen wir uns morgen weiter auf den Weg gen Süden.

Donnerstag, 2. Januar 2014

Tag 1: Jaisalmer - Jodhpur

Während Halb Deutschland noch friedlich den Silvesterrausch ausschlief, hieß es für uns um 11 Uhr Ortszeit die Startposition einzunehmen. Bereits vorab nutzen die Teilnehmer die Gelegenheit, die Boliden der Konkurrenz zu begutachten und natürlich verkleidet für Erinnerungsfotos zu posieren. An dieser Stelle von uns nochmal ein herzlicher Gruß an die Dirty Heidis aus der Schweiz.
Nachdem der örtliche Maharadscha dann den Startschuss erteilte, machten wir uns auf den 280km langen Weg nach Jodhpur. Leider war die Planung dieser Teilstrecke suboptimal, denn wir haben dafür 10 Stunden gebraucht. Diverse Fotoshootings mit wilden Kamelen und zwei Reifenpannen waren der Grund. Auch war es kälter und windiger als gedacht, so dass das fesche Trachtenoutfit schnell gegen warme Outdoorkleidung eingetauscht wurde. Um einige Erfahrungen reicher (jaja nach 80km ist der Tank alle) nehmen wir uns nun kleinere Etappen vor.